Martin Guldimann ist im Unterhaltsdienst der Gemeinde Zuchwil für sämtliche Maschinen zuständig. So verbringt er im Winter die meiste Zeit in der Werkstatt, wo er kleine und grosse Maschinen auf Vordermann bringt. Unterstützung erhält er dabei von Finn Koekenbier.
Maschinen aller Art sind die grosse Leidenschaft von Martin Guldimann. Egal, ob es sich um eine Motorsäge handelt oder um einen Lastwagen – Maschinen faszinieren ihn schon seit seiner Kindheit. «Ich bin auf einem Bauernhof aufgewachsen, und schon als ich klein war, galt mein Interesse all den Landmaschinen um mich herum. Vermutlich habe ich ein Maschinen-Gen», lacht er. Kein Wunder also, dass er sich, als es um die Berufswahl ging, für eine Ausbildung zum Landmaschinenmechaniker entschied.
Dass er nach der Lehre keine Minute auf dem Beruf arbeitete, war zwar nicht geplant, ist für den heute 50-Jährigen aber okay. «Es hat sich so ergeben», sagt er rückblickend. «Ich war in der Rekrutenschule, als ich das Angebot erhielt, als Betriebsmechaniker in der Feuerwehrtechnik einzusteigen. Das interessierte mich, und ich sagte zu.» Nach weiteren Stationen als Lastwagenchauffeur und beim Autobahnunterhaltsdienst (heute NSNW AG) fand er schliesslich nach Zuchwil und arbeitet inzwischen seit 18 Jahren im Gemeindewerkhof – oder im Unterhaltsdienst, wie der Bereich seit Anfang 2025 heisst. Und – wie könnte es anders sein – hier ist er für den Unterhalt und die Reinigung sämtlicher Maschinen verantwortlich.
Das ist ganz schön zeitaufwendig: Im Winter werden sämtliche Kleingeräte komplett zerlegt und revidiert. Auch die grossen Fahrzeuge bringt Martin Guldimann wieder auf Vordermann. Hier kann er allerdings nicht alles selber erledigen. «Bei gewissen Problemen muss das Fahrzeug mit einem Computer verbunden werden. Dafür fehlt uns die Einrichtung. Auch bei gewissen Spezialwerkzeugen lohnt es sich für uns nicht, sie anzuschaffen.»
Ende November beginnt er mit dieser Arbeit, und meist ist er gegen Ende März mit allen Maschinen durch. In dieser Zeit ist er fast durchgehend in der Werkstatt. «Nur ab und zu bin ich im Winter im Dorf unterwegs, etwa um die Abfallkübel zu leeren. Einfach, damit ich auch mal rauskomme.»
Aber auch von April bis Oktober beschäftigen ihn seine Maschinen regelmässig. Alle fünf bis sechs Wochen reinigt und kontrolliert er auch in dieser Zeit alle Fahrzeuge.
Sicherheit hat höchste Priorität
Ebenfalls in den Zuständigkeitsbereich von Martin Guldimann fällt die regelmässige Prüfung der Elektrogeräte im Werkhof, bei der Feuerwehr und in den Schulhäusern – also Bohrmaschinen, Staubsauger, Winkelschleifer etc. Vor allem die Werkräume in den Schulhäusern liegen ihm am Herzen. Schliesslich arbeiten Jugendliche dort mit den Geräten, da hat die Sicherheit höchste Priorität.
Auch, wenn es darum geht, ein neues Gerät anzuschaffen, ist er immer beratend dabei. Zudem ist er für die Anschaffung von Schutzkleidern, Helmen, Handschuhen etc. zuständig. Und für die Notfallapotheke. Ausserdem soll er künftig auch das Amt des Magaziners im Werkhof übernehmen. «Eigentlich bin ich ein bisschen das ‹Mädchen für alles›», lacht er. Unglücklich scheint er darüber nicht zu sein, im Gegenteil: «Sofern sich nicht etwas grundlegend und zum Nachteil verändert, möchte ich bis zu meiner Pensionierung hier arbeiten.»
Tatkräftige Unterstützung
Unterstützt wird Martin Guldimann bei seiner Arbeit von Finn Koekenbier, der seit August 2024 fest im Unterhaltsdienst angestellt ist. Er habe vorher im Theresiahaus in Solothurn die Ausbildung zum Praktiker Betriebsunterhalt gemacht, erzählt er. Als sich diese dem Ende näherte und er sich nach einer Stelle umsah, erinnerte man sich, dass sein Vorgänger in Zuchwil eine Arbeit gefunden hatte: Er arbeitet heute abwechselnd in drei Schulhäusern. So lag es nahe, bei der Gemeinde anzufragen, ob noch eine weitere Stelle frei sei. «Ich wollte aber nicht in einem Schulhaus arbeiten», erzählt Finn Koekenbier. «Ich finde die Arbeit im Unterhaltsdienst viel spannender, weil sie sehr vielseitig ist.»
So schnupperte der 20-Jährige erst einmal ein paar Wochen in Zuchwil und wurde schliesslich fest angestellt. Auch er ist glücklich in seinem Job, wie er versichert: «Ich bin froh, dass ich so eine spannende Stelle gefunden habe.»
Über 70 Maschinen
Der Werkhof Zuchwil besitzt ein ansehnliches Sortiment an grossen und kleinen Maschinen, für deren Unterhalt Martin Guldimann verantwortlich ist: Neben rund 50 Kleingeräten, wie Motorsägen, Heckenscheren, Laubbläsern, Kompressoren und einer Strassenwalze sind dies die Winterdienstgeräte (Schneepflug, Salzstreuer, Schneeschleuder), elf Anhänger und zehn Fahrzeuge: eine Kehrmaschine, zwei Kastenwagen, zwei Kommunalfahrzeuge, je ein Diesel- und ein E-Pickup, ein Unimog, ein Kommunaltraktor und ein Stapler.
Monika Frischknecht