Den Alltag sinnvoll gestalten

In sozial-medizinischen Einrichtungen wie dem «Blumenfeld», in ­denen Menschen dauerhaft ­leben, ist die Alltagsgestaltung eine ­zentrale Aufgabe.

Der Alltag ist weit mehr als «grau» oder «öde» – er gibt unserem Leben Struktur, Sicherheit und Sinn. Besonders in Krisenzeiten sehnen sich viele Menschen nach dem Gewohnten zurück. Alltag bedeutet regelmässig wiederkehrende Handlungen, wie essen, schlafen, Körperpflege, soziale Kontakte oder sinnstiftende Tätigkeiten. Werden diese Bedürfnisse erfüllt, entsteht Stabilität – sogenannte Alltagsrituale. Auch wenn die Umstände in einer Institution anders sind als zu Hause, bleibt die Erfüllung dieser Grundbedürfnisse ein zentrales Ziel.

Strukturen geben Sicherheit
Ein Beispiel ist Frau Zürcher (Name geändert), die sich durch Rituale wie Körperpflege und gemeinsame Mahlzeiten im Heim orientiert. Obwohl sie ihre Schlafgewohnheiten den Strukturen der Institution anpassen musste, erlebt sie weiterhin einen bedeutsamen Alltag. Diese Strukturen geben Sicherheit, erfordern aber auch Anpassungsfähigkeit – gerade im Alter.

Pflege und Betreuung greifen dort ein, wo Menschen diese Handlungen nicht mehr selbstständig leisten können. Unterstützung leisten alle Bereiche: Pflege, Aktivierung, Küche, Reinigung und mehr. Aktivierungstherapie sorgt für Abwechslung, fördert Ressourcen und ermöglicht sinnvolle Erlebnisse.

Die Glanzlichter
Glanzlichter im Alltag entstehen besonders durch gemeinsame Feste. Küche und Betreuung gestalten diese Anlässe liebevoll – mit Dekoration, besonderen Speisen, Musik und Beteiligung der Angehörigen. Solche Ereignisse bringen Freude und verbinden Vergangenheit mit Gegenwart.

Ein Umzug ins Heim bedeutet oft eine Trennung vom gewohnten sozialen Umfeld. Doch durch regelmässige Feste und Besuche kann ein Stück früherer Alltag erhalten bleiben. Der Alltag im Blumenfeld ist bunt, lebendig und individuell gestaltet. Alle Mitarbeitenden tragen mit ihrer Arbeit dazu bei, dass sich die Bewohnenden nicht nur versorgt, sondern auch gesehen und wertgeschätzt fühlen – mit Struktur, Sinn und Lebensfreude.

Bettina Wyssenbach, Berufsbildungsverantwortliche, Stv. Bereichsleitung Pflege und Betreuung

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