Die asiatische Hornisse breitet sich auch in unserer Region rasant aus. Sie stellt nicht nur für die Honigbienen eine Bedrohung dar, sondern auch für andere Insekten.
Die asiatische Hornisse (Vespa velutina) ist ein invasives Neozoon. Das ist die Bezeichnung für eine Tierart, welche ursprünglich nicht in einem bestimmten Gebiet heimisch war, sondern durch menschliche Aktivität – absichtlich oder unbeabsichtigt – in neue Regionen gelangt ist und sich wildlebend dort etabliert hat. Neozoen verursachen Schäden an einheimischen Ökosystemen und Infrastrukturen durch rasche und starke Ausbreitung.
Seit rund zwei Jahren hat sich die asiatische Hornisse auch im Kanton Solothurn stark verbreitet, wo sie sich von einheimischen Insekten, Wildbienen und Honigbienen ernährt.
Stefanie Huggel vom Amt für Umwelt des Kantons Solothurn, betont, dass die asiatische Hornisse kein reines Imkerproblem ist. «In Regionen, in denen die Dichte der Vespa velutina bereits höher ist, hat sich gezeigt, dass sie auch im Obstbau Schäden verursachen kann. Darüber hinaus ist bekannt, dass sie nicht nur Honigbienen, sondern auch andere heimische Insekten wie Wildbienen jagt und somit eine Bedrohung für die Biodiversität darstellen kann.» Schätzungen gehen davon aus, dass sich die Anzahl der Nester jedes Jahr um das Fünf- bis Zehnfache erhöhen können. Das heisst, wir können die asiatische Hornisse nicht mehr ausrotten, aber eventuell noch eindämmen.
Das Vernichten der Nester ist die wirksamste Methode, um die Ausbreitung des Schädlings einzudämmen. Für die Bekämpfungsstrategie, die Information der Öffentlichkeit und das Bestimmen und Schulen von Fachpersonen für die Nestsuche und Vernichtung sind die Ansprechpersonen «Asiatische Hornisse» der einzelnen Kantone verantwortlich.
Entwicklung im Jahresverlauf
Die Königin überwintert ungefähr ab Dezember bis Mitte Februar alleine in Ritzen, wie die einheimische Hornisse. Je nach Witterung gründet sie ab Mitte Februar ein Primärnest (Tennisballgrösse) an geschützten Stellen wie Holzschopf, Gartenhaus, Hecke usw. Jetzt wächst das Volk zunehmend und wechselt ab August in ein Sekundärnest. Diese Nester hängen oft mehr als zehn Meter erhöht in Bäumen oder Untersichten von Gebäuden und können eine Höhe von bis zu einem Meter erreichen. Pro Jahr und Nest entstehen über 10 000 Individuen und mehrere hundert neue Königinnen, welche dann wieder einzeln überwintern.
Melden Sie Beobachtungen
Wenn Sie eine asiatische Hornisse oder ein Primär- oder Sekundärnest sehen, machen Sie bitte ein Foto oder ein Video und melden ihre Beobachtung auf der Plattform www.asiatischehornisse.ch
Die Meldungen gehen direkt an den Kanton, der sich mit Ihnen in Kontakt setzen und Ihnen mitteilen wird, ob es sich bei Ihrer Beobachtung tatsächlich um die asiatische Hornisse handelt. In diesem Fall wird der Kanton die nötigen Bekämpfungsmassnahmen in die Wege leiten. Halten Sie sich nicht in Nestnähe auf, denn dieses wird möglicherweise teils aggressiv verteidigt.
Gefahren für Menschen bei unvorhergesehenem Kontakt
Asiatische Hornissen reagieren aggressiv, wenn sie gestört werden. Die Stördistanz zum Nest beträgt rund fünf Meter. Heikle Situationen können entstehen, wenn
• ein Ball in eine Hecke mit einem Nest fliegt
• Schnittarbeiten in Bäumen ausgeführt werden
• Vogelnistkästen geputzt werden
Primärnester können auch in Gartenhäuschen, Schuppen, unter Bootsabdeckungen oder in Bodenhöhlen sein. Zum Teil ernähren sich die asiatischen Hornissen auch von reifen Früchten.
Die Tiere regieren sehr schnell und verfolgen vermeintliche Feinde. Sie können nicht nur stechen, sondern ihr Gift auch verspritzen. Grundsätzlich ist das Gift demjenigen der einheimischen Hornissen gleich.
Juliette Vogel Schmid, Fachverantwortliche Energie und Umwelt
Meldung der Asiatischen Hornisse:
www.asiatischehornisse.ch.
In der Karte genauen Standort suchen/bestätigen und durch das Anklicken den Meldeprozess starten. Unbedingt Foto oder Video hochladen.
Kontakt in der Gemeinde Zuchwil:
juliette.vogelschmid@zuchwil.ch