«Gut ist, wer Gutes tut». Das Zitat trifft den Nagel auf den Kopf, wenn es darum geht, Guido Mosimann vorzustellen. Er ist seit eineinhalb Jahren Hauswart im Pisoni-Schulhaus in Zuchwil. Wer ist dieser Mann, der sich um alle Anliegen rund um das Pisonischulhaus kümmert?
Es ist ein sonniger Mittwochmittag. Der Hauswart des Pisoni-Schulhauses, Guido Mosimann, sitzt draussen auf der Treppe vor dem alten Pisonischulhaus und lässt sich interviewen. Fotografiert zu werden liegt ihm weniger. Das Plaudern aus dem Nähkästchen dagegen sehr, wie er ganz zu Beginn lachend deklariert und bereitwillig aus seinem Alltag erzählt.
Guido Mosimann, für die Kinder ist er Herr Mosimann, für die Kolleg*innen Guido. 59-jährig wohnt Guido mit seiner Ehefrau in Biberist, und seine Arbeit in der Schule, die er vor gut eineinhalb Jahren aufgenommen hat, bereitet ihm «e riise Fröid»!
Inzwischen zählt Guido schon so viele schöne Erlebnisse in der Schule, dass er manchmal auf dem Heimweg denkt: «Mir geht das Herz auf!» Sei es, dass er im Schulhaus Zelgli auf ehemalige Sechstklässler trifft, die ihn begeistert grüssen oder, dass er beim Einkaufen ein Kindergartenmädchen sieht, das ihm freudig zuwinkt. Guido schwärmt: «Das isch eifach schön!», und es wird klar, diese Stelle ist genau auf ihn zugeschnitten.
Auch für Hobbies hat er Zeit
Bei den Oberstufenschüler*innen aus dem Zelgli, die ihn noch aus der Primarschulzeit kennen, geniesst Herr Mosimann einen guten Ruf: Er erhält regelmässig Einladungen zum Mittagessen in den Hauswirtschaftslektionen, und für den Frühlingsputz der Schule gibt es inzwischen eine Warteliste, so zahlreich sind die Jugendlichen, die sich unter Herrn Mosimanns Regie ein Sackgeld verdienen wollen. Schwer vorstellbar, dass ein Mensch, der so in seiner Arbeit aufgeht, noch Zeit für zahlreiche Hobbies findet. Er fährt Motorrad, sammelt Pilze, hat eine Leidenschaft fürs Campen, werkelt gerne ums Haus und im Garten herum und neuerdings hat er eine Leidenschaft für die Solartechnik entwickelt, wie er lachend erklärt.
Die Zusammenarbeit mit den Lehrpersonen mag Guido ebenfalls und entschuldigt sich dafür, dass er am Anfang vielleicht zu streng gewesen sei bei seinem Wunsch nach einer klaren Linie. Natürlich gebe es Kleinigkeiten, die verbessert werden können, wie etwa das korrekte Verstauen der Hausschuhe, das dem Reinigungspersonal ein Vielfaches an Mehraufwand bereiten kann. Und selbstverständlich ist Guido dankbar, wenn die Lehrer*innen mithelfen und die Kinder entsprechend sensibilisieren.
Ein Allrounder
Doch was gehört denn eigentlich alles zu den Aufgaben eines Hauswartes? Auf der Webseite berufsberatung.ch ist zu lesen: «Hauswarte und Hauswartinnen sorgen für den Unterhalt von Wohn- und Geschäftsliegenschaften sowie öffentlichen Gebäuden. Sie sind zuständig für Reinigung, einfache Reparaturen, Wartung der Haustechnik, Umgebungsarbeiten, Führung von Mitarbeitenden und den Kontakt zu den Menschen, welche die Liegenschaften nutzen.»
Als gelernter Plattenleger hat Guido Mosimann in weiteren Bauberufen Erfahrung gesammelt: Er kennt sich aus mit Maurer- und Gipserarbeiten, Garten- und Terrassenbau und Badsanierungen. Sein Haus hat er selbst umgebaut, inklusive Elektrik.
Organisatorisch ist Guido Mosimann der Abteilung Bau und Planung unterstellt, nicht der Schule. Der Kontakt zu Menschen ist besonders in einem Schulhaus mit vielen Kindern und Lehrpersonen wichtig. Es allen recht zu machen, ist dadurch nicht immer einfach. Gut, dass sich Guido auf seine Mitarbeiter*innen verlassen kann: auf das gesamte Reinigungsteam mit Rosi, Monika, Elisabeth, Claudia, Doris und Nelly und auf Sven Lehmann, seine rechte Hand. Sven sei immer pünktlich und sehr zuverlässig, er mache seine Sache gut.
Auch die Nachbarn helfen gerne
Ganz im Gegensatz zu Guido Mosimann übt sich Sven Lehmann beim Interview in Zurückhaltung. Er habe sich nicht auf das Interview vorbereitet, meint er. Und dabei bleibe es. Einzig auf die Frage, ob er gerne mit Guido arbeite, antwortet er ohne Umschweife mit «Ja».
Während des Interviews klingelt das Telefon von Guido. Er nimmt einen Anruf entgegen: Eine Frau von der Post ist am Telefon. Sie steht vor seiner Haustür und fragt, ob er ihr beim Ausladen der bestellten Solarpanels hilft. Guido bittet die Postangestellte darum, beim Nachbarn zu klingeln und ihn um Hilfe beim Ausladen zu bitten. Denn auch zu seinen Nachbarn pflegt Guido ein gutes Verhältnis und er kann sich auf deren Unterstützung verlassen. Wer Gutes tut, dem wird geholfen. Nicole Merlo